Voraussichtlich geringe Verkehrsbelastung durch das Betonwerk in Mainhausen

Das neu entstandene Betonwerk am Ortseingang von Zellhausen hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und ernstzunehmende Ängste in der Mainhäuser Bevölkerung geweckt. Ganz oben auf der Liste steht die Frage, ob die ohnehin schon stark belasteten Anwohner der Babenhäuser Straße jetzt noch mehr Schwerkraftverkehr ertragen müssen, wenn jeden Tag eine Armada von Betonmischern und LKWs durch das Ortsgebiet von Zellhausen donnert, um die Bauprojekte in der Region zu beliefern.

Am Samstagvormittag, 5. Februar,  hat die Firma Sehring die Gemeindevertretung auf das Betriebsgelände am Königsee eingeladen. Nach nur wenigen Sätzen des Geschäftsführers Herrn Sehring wurde klar, dass die Firma Sehring an einer langfristigen und kooperativen Zusammenarbeit mit der Gemeinde und seinen Einwohnern interessiert ist und Konflikte, wo immer es geht, vermeiden möchte.

Seitens Sehring wurde in diesem Zusammenhang überzeugend dargelegt, dass die meisten vom Betonwerk veranlassten Verkehrsbewegungen in Richtung Seligenstadt abgeleitet werden und selbst Zulieferer vertraglich gebunden sind, die Ortsdurchfahrt von Zellhausen so weit wie möglich zu meiden. Weiterhin wird das Betonwerk bedarfsgerecht produzieren – d.h. dass nicht damit zu rechnen ist, dass das Werk jeden Tag in Betrieb sein wird. An Wochenenden ist keine Produktion geplant. Das zur Produktion benötigte Wasser wird nicht aus dem Königsee entnommen – hierfür gibt es einen regulären Wasseranschluss.  Verschmutzungen der Landesstrasse werden durch Sehring Mitarbeiter zeitnah beseitigt.

Dennoch ist in der Zukunft mit einer dramatischen Mehrbelastung für die Anwohner der Babenhäuser Straße zu rechnen.

Aber nicht das Betonwerk der Firma Sehring wird dabei das eigentliche Problem sein, sondern der zusätzliche Autoverkehr, der durch das geplante Baugebiet Zellhausen Süd entsteht, wenn dort wie geplant mehr als 1.000 Neubürger wohnen.

„Leider sind wir im Gemeindeparlament mit unserem Antrag zur Erhaltung des Zelldreimorgengewanns als landwirtschaftliche Nutzfläche gescheitert. Unser Antrag hätte zumindest die Ausdehnung von Zellhausen Süd auf ein vernünftiges Maß begrenzt und sich positiv auf die verkehrstechnische Mehrbelastung der Anwohner in der Babenhäuser Straße ausgewirkt.

Derzeit fehlt uns von den Befürwortern einer Zellhausen Süd Erweiterung noch immer eine überzeugende Antwort auf die Frage, wie man den zusätzlichen erheblichen  verkehrstechnischen Belastungen in der Babenhäuser Straße begegnen will“ führt in diesem Zusammenhang die Fraktionsvorsitzende der Mainhäuser Grünen – Gabriele Hug – aus.

In den beiden Mainhäuser Ortsteilen sind noch eine Vielzahl bereits erschlossener aber noch nicht bebauter Grundstücke sowie leerstehende Wohnhäuser vorhanden. Solche Grundstücke, aber auch die leerstehenden Häuser für die Wohnraumgewinnung zu aktivieren ist politisch sicherlich unbequemer, als „einfach“ neues Bauland auszuweisen.

Erst wenn alle sinnvollen Maßnahmen der Innenentwicklung ausgeschöpft sind, ist die Ausweisung von neuem Bauland im Sinne des Allgemeinwohls aus Sicht der Grünen vertretbar.

Der Vorrang der Innenentwicklung ist in Deutschland politisch kaum umstritten, wenn man verantwortungsvoll mit der endlichen Ressource Boden umgehen möchte und sollte auch in Mainhausen die Maxime für eine sinnvolle Gemeindeentwicklung sein.

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